UA-74420000-1
Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.


Internationale Bonhoeffer-Tage in Stettin am 16. und 17. Juni 2018

 

Mitglieder mit Begegbungstagung versammlung vom 23.-25.11. in der Versöhnungskirche in Travemünde

 

6. Studientag der AG für pommersche Kirchengeschichte:

„Pomerania non cantat?“ – Pommern singt nicht?

 

 



Die Ausbreitung der Reformation von Wittenberg bis in die weite Welt

 

Wie Dirk Stelter, auf der Frühjahrstagung 2017 des Ostkonvents in Hannover, thematisch einführend feststellte: Reformation geht weiter...

 

In den Kirchen Mittel- und Osteuropas ereignen sich unglaublich viele Aktivitäten im Zusammenhang mit dem 500jährigen Jubiläum der Reformation – gerne auch versehen mit dem populären Motto „Der Luthereffekt“.

„Das politische und konfessionelle Gefüge in Europa wurde durch die Reformation tiefgreifend verändert. Es wirkte sich auf die Reiche und Territorien ebenso aus wie auf die Regionen, Städte und Herrschaften. Die lutherische (und vorlutherische) Reformation und die personellen ‚reformatorischen Netzwerke‘ erstreckten sich mit heute wirksamen Folgen auch auf das östliche und südöstliche Europa: als städtisches Phänomen zeigt sich bereits sehr früh der reformatorische Einfluss aus Wittenberg in den 1520er-Jahren etwa in der Stadt Breslau oder in den livländischen Städten Dorpat/Tartu, Riga und Reval/Tallinn. Mit den frühen Kirchenordnungen im Herzogtum Pommern (1535) oder in Siebenbürgen (1547) kam es zu regionalen Konsolidierungen. Anders in Böhmen und Mähren; dort fassten die reformatorischen Ideen Martin Luthers im Vergleich zu anderen Städten und Regionen erst relativ spät und unter Vorbehalt Fuß – sah man doch Vieles bereits durch Johannes Hus (gest. 1415) und seine ‚böhmische Reformation‘ vorweggenommen.“ (Marco Bogarde, Akademie Mitteleuropa e.V., zur Tagung „Der Luthereffekt im östlichen Europa. Geschichte, Kultur, Erinnerung“ vom 08. – 10.03.2016 in Berlin).

 

Ab November 2016 knüpft der Europäische Stationenweg ein Band: Im Mai kommt dieser Weg in Mitteldeutschland an und mündet in die Weltausstellung Wittenberg. Städte in den Niederlanden und in Ungarn, in Slowenien und Irland werden ebenso angefahren wie Rom, Augsburg, Worms und die Wartburg.“ (Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK)

 

2016 fand in den USA (New York, Minneapolis, Atlanta) die internationale Lutherausstellung „Here I Stand“ statt.

 

Beispiel Estland: Die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche (EELK) wirbt mit einem Apfelbäumchen als dem zentralen Symbol für das Jubiläumsjahr und versteht es als Ausdruck für die Hoffnung auf das ewige Leben: Insgesamt 500 Apfelbäume sollen in ganz Estland gepflanzt werden.

 

Die Evangelische Kirche A.B. in Polen bereitet sich intensiv auf das Reformationsjubiläum vor, u.a. mit einer eigenen Web-Präsenz, und beteiligt sich auch an der „Weltausstellung“ im Sommer 2017 in Wittenberg.

Auch auf staatlicher Ebene wird das Reformationsjahr begangen (Herausgabe einer eigenen Münze und auch einer Briefmarke). Die kirchlichen Archive werden digitalisiert.

 

(In Kaliningrad /Königsberg), Ort der Gründung der dritten protestantischen Universität (1544), nach Wittenberg und Marburg, scheitert das Begehen des 500jährigen Reformationsjubiläums an staatlichem Widerstand!)

 

Helmut Köhler